Künstlerischer Ansatz
Wofür stehen die Begriffe Auge, Herz und Hand in meiner Kunst?
In meiner künstlerischen Arbeit suche ich stets nach Momenten der Stille.
Unter dem Leitthema „Wo Ruhe Form findet“ sind folgende drei Begriffe dabei zentral:
Auge, Herz und Hand – sie stehen für Wahrnehmung, Empfindung und schöpferische Tat.
Das Auge
Das Auge steht für den visuellen Aspekt meiner Arbeit. Auf den ersten Blick Bilder, die schön anzusehen sind. Ästhetische Werke, in die es sich hineinträumen lässt, die Ruhe und Geborgenheit ausstrahlen. Die Szenerien sind bewusst klar und präzise dargestellt. Bewusst “offen” und zugänglich für all jene, die sie sehen wollen.
Meine Motive wirken oft urig und heimatlich, sind jedoch keine Abbilder der Realität. Sie sind Kompositionen, in denen das Gefühl von Ruhe und Entschleunigung Form findet. Keine Motive von Heimat, sondern ihre Gefühle und Zustände – visualisiert auf Leinen.
Auch meine urigen Figuren sind keine Dokumentationen vergangener Tage. Sie sind Verkörperungen von Ruhe – dort, wo sie verweilen, scheint die Zeit zu pausieren. Sie sind Ikonen alter Werte. Jener Werte, die uns heute vielleicht besonders guttun würden.
-> Das Auge steht somit für Kunst, die ohne Worte spricht. Doch damit daraus eine Geschichte wird, braucht es auch ein Herz.
Das Herz
Das Herz steht für die Geschichte, die Idee meiner Kunst.
Man kann das Meer auch genießen, ohne zu tauchen. Um es jedoch wirklich zu fühlen, muss man den Kopf unter Wasser halten.
Meine Werke sind oft bewusst unscheinbar. Ihr Wesen offenbart sich erst im Zusammenspiel einzelner Details oder mehrerer Arbeiten.
So sind auch die Skispuren, die sich durch meine Bilder ziehen, mehr als ein Symbol winterlicher Idylle. Sie laden ihre Betrachter dazu ein, mitzuarbeiten, mitzudenken. Der Verlauf der Spur durch das Weiß, oft begleitet von Bäumen und Hütten, suggeriert Vollständigkeit. Das Gelände, die Hänge, die Übergänge erschließen sich ganz natürlich, obwohl sie gar nicht gemalt sind.
Das Bild wird gedacht, nicht gesehen.
Wer noch tiefer eintaucht, erkennt, dass auch der Verlauf der Spur selten zufällig ist.
Sie abstrahiert das Scheitern und Wiederaufstehen, die Suche nach Geborgenheit, das Verschwinden – ja das Leben, das Menschsein selbst. Sichtbar für jene, die nicht nur den Kopf unter Wasser halten, sondern tatsächlich abtauchen.
“Abfahrt ins Tal” – Das Bild lädt den Betrachter zum Mitdenken ein.
Die Hand
Die Hand ermöglicht es der Kunst, überhaupt erst zu sprechen. Sie übersetzt das Unsichtbare in sichtbare Form – unterstützt von einer Reihe treuer Gefährten. Bewusst erwählt, um Ruhe eine Form zu geben.
An erster Stelle steht die Kohle: ein Element reinster Form. Ein Element das erst entsteht, wenn alles Lodern, alle Hektik vergangen sind. Ein Element vollkommener Ruhe. Ehrlich und direkt. Ein Mitstreiter ohne Glanz und Ablenkung – bereit der Reizüberflutung unserer Tage entgegenzutreten.
Unterstützung findet die Kohle vom Leinen. Er gibt ihr Halt, trägt sie und unterstützt sie durch seine natürliche und grobe Struktur. Ein teils auch eigenwilliger Weggefährte, welcher sich aber durch seine Natürlichkeit, Treue und Widerstandsfähigkeit auszeichnet. Robust genug, um auch die durch Messer und Spachtel erzeugte Schärfe zu tragen.
Umrahmt werden beide vom Quadrat. Einer Form, die in unserer Zeit selten geworden ist. Ausgeglichenheit ist ihre besondere Stärke. Es lenkt den Fokus auf das Wesentliche, gleicht Spannungen aus und schenkt so Ruhe.
Schlussgedanke
Eine Ruhe, lieber Betrachter, die vielleicht auch dich für einen Moment innehalten und verweilen lässt.
Ob du dabei nur lauschst – oder eintauchst – das bleibt ganz dir überlassen.
