Biografie
"VON KUNST KANN MAN NICHT LEBEN, VOR ALLEM NICHT IN OSTTIROL"
Solche und ähnliche Sätze habe ich oft zu hören bekommen. Vielleicht auch deshalb meine für einen Künstler untypische naturwissenschaftliche Laufbahn. Ich hielt nie besonders viel davon Kunst zu studieren.
Der kreative Bereich spielte in meinem Leben lange Zeit nur am Rande eine Rolle.
Auch bei meiner derzeitigen Tätigkeit als Mitarbeiter in der Qualitätssicherung fand das Malen zumeist nur als Hobby seinen Platz. Auch gegenwärtig „nur“ nebenberuflich. Wobei dieses “nur” keineswegs negativ behaftet ist. Im Gegenteil. Meiner künstlerischen Tätigkeit nebenberuflich nachzugeben bietet viele Vorteile. Man ist finanziell unabhängiger und nicht unter Druck seine Werke verkaufen zu müssen. Ist dadurch freier. Kann mehr experimentieren. Neue Wege einschlagen. Seiner Kunst, seiner Idee, freien Lauf lassen. Nur dadurch konnte die einzigartige Charakteristik meiner heutigen Werke überhaupt erst entstehen.
Vom Schmierfink zum Maler
Bereits in der Schule kritzelte ich leidenschaftlich gerne vor mich hin. Dabei verwandelte sich so manche Schulbank in ein “Kunstwerk”. Damals nur mit Bleistift. Zum Glück. Hätte ich für meine “Kunstwerke” Ölfarben verwendet, ich wäre mit Sicherheit wesentlich öfter beim Direktor gewesen.
So bin ich erst viel später zur Malerei gekommen. 2016. Jedoch dauerte dieser erste Kontakt mit Ölfarben lediglich zwei Monate. Malen benötigte mir schlichtweg zu viel Zeit und Platz. Als Künstler braucht man Raum sich entfalten zu können – und dies nicht nur im übertragenen Sinn ^^
Durchstarten mit Farbe
Im Februar 2018 dann ein neuer Anlauf. Wieder wohnhaft in meiner Heimatgemeinde Sillian in Osttirol wollte ich es dann noch einmal wissen. Schaffte mir mein eigenes kleines Atelier inmitten von Trainingsgeräten und begann zu malen.
Zu Beginn vor allem leicht bekleidete Frauen. Klassische Stillleben waren nichts für mich. Ich war fasziniert von Haut, von menschlichen Formen und Figuren. Auch Portraits hatten mein Interesse geweckt. Gemalt vor allem auf Rohleinen, ergänzt durch schemenhafte Linien aus Graphit.
Sinneswandel
War es zu Beginn mein Ziel vor allem in Öl so realistisch und detailgetreu als möglich zu malen, änderte sich dies mit dem Umzug in die neue Wohnung zusehends. Plötzlich war ich auch mit der Auswahl meiner Motive nicht mehr zufrieden.
Urige Landschaftsbilder in Kohle rückten mehr und mehr in den Fokus. Berge, “Schupfen” und Almhütten wurden zu meinem Steckenpferd.
Ich wollte Werke schaffen, die auf einer Wand hängend was her machen. Nicht nur in einer Galerie, sondern vor allem bei jedermann zu Hause. Bilder, die Wärme und Ruhe ausstrahlen. Bilder die einem Raum etwas von jener Geborgenheit geben, die man sonst nur draußen in der Natur spürt.
Gegenwart
Heute verstehe ich meine Kunst als Gegenentwurf zu einer Welt voller Geschwindigkeit, Ablenkungen und Lärm. Ich suche nach Ruhe, nach Reduktion, nach Momenten, in denen die Welt innehält und der Mensch wieder atmen kann. Kunst, wo Ruhe Form findet.
Das Sprichwort „Stille Wasser sind tief“ könnte hier treffender nicht sein: Meine Werke verbinden äußere Ruhe mit innerer Tiefe.
Was ich damit genau meine, erfahrt ihr hier.
